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Der Meister macht den Unterschied

Die Zahl der geschützten Berufe sinkt. Ausgeschlossen bleibt bis heute der Zahntechnikermeister. Wer ein zahntechnisches Labor bertreibt muss die Meisterschule abgeschlossen haben. Aus gutem Grund.

Die Herstellung von Zahnersatz bleibt dem Zahntechniker vorbehalten. Zahntechnikerinnen und Zahntechniker üben ihren Beruf mit einem hohen Maß an persönlicher Verantwortung aus, und müssen ihre Arbeitsergebnisse im Sinne eines in Deutschland strengen Patientenschutzes kontinuierlich überwachen und kontrollieren.

Ebenfalls im Sinne des Patientenschutzes sieht der Gesetzgeber eine Gewährleistung von zwei Jahren auf Zahnersatz vor. Darüber hinaus gibt es das Medizinproduktegesetz, das durch hohe Qualitätsanforderungen gekennzeichnet ist. Dazu gehört unter anderem, dass Zahntechnikbetriebe einen Sicherheitsbeauftragten für Medizinprodukte sowie Medizinprodukteberater benennen müssen.

Umfassende Ausbildung

Zahntechnikerinnen und Zahntechniker sind vielseitige Handwerker: Sie erwerben über ihre Fachausbildung umfassendes medizinisches und technisches Wissen. Auch Kenntnisse in Material- und Werkstoffkunde müssen sie sich aneignen, um Werkstoffe sachgerecht verarbeiten zu können. Nicht zuletzt ist Know-how über die Anatomie und die Funktionen des Kausystems gefragt. So fertigen Zahntechnikerinnen und Zahntechniker komplizierteste Werkstücke, die der Zahnarzt anschließend dem Patienten eingliedert.

Meisterlicher Zahnersatz

Bereits mehr als 40 Prozent der deutschen Meisterlabore – Tendenz steigend – haben sich in der Allianz „Meisterlicher Zahnersatz“ zusammengeschlossen. Sie verpflichten sich damit in besonderem Maße, Zahnersatz nach den strengen qualitätssichernden Leitlinien des Verbands der Deutschen Zahntechniker Innungen (VDZI) herzustellen. Darüber hinaus hat sich eine immer größer werdende Anzahl dieser Betriebe zusätzlich mit dem QS-Dental Qualitätssiegel qualifiziert.

Präzises Arbeiten

Er muss äußerst präzise arbeiten, was ein hohes handwerkliches Geschick und sehr gute Kenntnisse vom Aufbau des Körpers erfordert. Sonst passt der Zahnersatz schlichtweg nicht oder die „Dritten“ halten ihrer Funktion nicht ausreichend stand. Unterstützung bei den Maßanfertigungen bekommt der Zahntechniker dabei durch High-Tech-Geräte. Mit dem sogenannten CAD/CAM-Verfahren (computer aided design and manufacturing) können hochwertige Materialien wie Zirkon bearbeitet werden, die sich sonst gar nicht so einfach bearbeiten ließen. Für Kronen oder Brücken aus Keramik fräst man mit Hilfe von CAD/CAM dabei die Zahnform zunächst aus einem Keramikblock heraus.

Computer erweitern das Spektrum

Auch wenn der Zahntechniker diesen Arbeitsschritt „nur überwacht“, muss er genau auf die Einstellungen achten und die Angaben des Zahnarztes noch einmal prüfen und auf die Technik abstimmen. Schon die kleinsten Ungenauigkeiten in der Anweisung der Geräte können den Zahnersatz z.B. später schnell zerbrechen lassen, wenn die Materialstärke nicht stimmt. Weil der Zahnersatz so komplex und individuell ist, kann der Computer nie die optimale Lösung parat haben. Der Zahntechniker muss immer die Führung übernehmen und das wird auch so bleiben.

Der Dialog ist entscheidend

Langlebiger, gut sitzender und natürlich aussehender Zahnersatz lässt sich nur herstellen, wenn die Zusammenarbeit zwischen Zahnarzt und Zahntechniker einwandfrei funktioniert. Es gibt viele Patientenfälle, in denen eine spezielle Vorgehensweise erforderlich ist. Hier dient der gegenseitige Dialog der beiden Spezialisten immer einem optimalen Ergebnis. Wir stehen in ständigem Austausch – persönlich, via E-Mail, Bild- und Videoversand oder Konferenzschaltung am Telefon oder Computer. „Dem Patienten kann man so oft den Weg ins Labor ersparen. Genauso gut kann ich mir als Zahntechniker einen Film von einer Protheseneinprobe ansehen, die den Patienten in Bewegung und beim Sprechen zeigt.“ Denn Zahnarzt und Zahntechniker sind ein eingespieltes Team mit genauem Verständnis für die Arbeitsweise des Partners.

Mit Patienten Lösungen finden

Manchmal ist es notwendig, den gewohnten Weg der einzelnen Handlungsschritte zu verlassen. Dann kommuniziert man noch intensiver, meist zu dritt mit dem Patienten, um einen nicht konventionellen Lösungsweg zu finden. Auch bei Fragen zu neuen Herstellungstechniken, Stabilität, zu Werkstoffen, technischen, ästhetischen und statischen Möglichkeiten von geplantem Zahnersatz wie komplizierteren Kombinationsarbeiten (hochpräsize gearbeiteter Zahnersatz mit festsitzenden und herausnehmbaren Teilen) findet ein Austausch auf Augenhöhe statt. Immer wieder sind Patienten erstaunt, wie kompliziert und aufwändig die Herstellung von Zahnersatz ist, wenn Sie dem Zahntechniker einmal über die Schulter schauen können. Es ist eine Herausforderung, die nur zu einem optimalen Ergebnis führt, wenn an der Schnittstelle der beiden Berufe ein Verhältnis voller Vertrauen und Verständnis für das jeweils andere Fachgebiet herrscht.